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klangstabil: shadowboy (Review)
Artist: | klangstabil |
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Album: | shadowboy |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electro/Industrial/Hip-Hop/Techno |
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Label: | Ant-Zen/MHz Records | |
Spieldauer: | 39:19 | |
Erschienen: | 31.10.2013 | |
Website: | [Link] |
Es wird mal wieder Zeit für ein komplett subjektives Review. Was einfach daran liegt, dass die Musik des deutschen Electroduos KLANGSTABIL eine so tiefgehende Wirkung hat, dass es einfach nicht mehr möglich ist, in Sachlichkeit darüber zu schreiben. Der Erstkontakt fand mit der "Vertraut"-EP in 2010 statt, eine weitere Beschäftigung mit dem älteren Material von Maurizio Blanco und Boris May fand jedoch nicht statt. Dieser Zustand ist auf Dauer jedoch nicht tragbar, was spätestens mit dem Verinnerlichen des neuen Albums "shadowboy" zur unverrückbaren Tatsache geworden ist.
KLANGSTABIL kreieren darauf elektronische Musik, die man zwar grundsätzlich in der "schwarzen Szene" verorten würde, angesichts der dort leider vorherrschenden Oberflächlichkeit tut man der Band damit aber fast schon Unrecht. Jedenfalls dann, wenn man die Szene auf ein Mainstream-Event wie das WGT reduziert, wo sehen und gesehen werden wichtiger zu sein scheint, als die Musik. Wie gut, dass es Menschen wie HAUJOBBs Daniel Myer gibt, der alljährlich den Planer Myer Day ausruft, ein kleines, aber feines Festival für düstere elektronische Musik. Da waren KLANGSTABIL gut aufgehoben. Doch zurück zu "shadowboy", mit dem das Duo beweist, wie abwechslungsreich und tiefgehend diese Art von Musik sein kann. Hier im Zusammenspiel mit dem inhaltlichen Konzept, das man unter dem obigen Link nachlesen kann. Beides zusammen ergibt höchst intensive 39 Minuten.
Atmosphärisch-krachig und mit der markanten Textzeile "I create - you destroy" versehen, bohrt sich "shadowboy - the awakening" dank der bedrückend-depressiven Stimmung sofort tief ins Herz. Rhythmisch deutlich lebendiger überrascht "pay with friendship" mit Sprechgesang und wenn man ehrlich ist, ist der Song im Grunde genommen eine reine HipHop-Nummer, die aber trotzdem angemessen düster bleibt und ein bisschen an den deutschen HipHop der frühen 2000er Jahre erinnert. "cinecittà" ist eine wiederum atmosphärische, eher ruhige Electro-Nummer mit italienschem Text, der vergleichsweise aggressiv vorgetragen wird. Und selbst wenn man den Text nicht versteht, verfehlt die Kombination aus Musik und Gesang ihre Wirkung auch hier nicht. Auch "1 of 100" verbindet Electro und latent aggressiven Sprechgesang, während "schattentanz" minimalistisch-technoid startet und im Verlauf tranciger wird. Beim "arbeitstitel" wird gekonnt auf Deutsch und Englisch gerappt - das muss man schon explizit mögen. "the bottom of your list" bleibt mit reduziertem, rhythmischen Ambient zunächst betont atmosphärisch, legt zum Ende hin aber an Intensität zu, das abschließende "end of us" fasst das zuvor gehörte in gewisser Weise musikalisch zusammen.
FAZIT: Ich kann gar nicht genau sagen, wie KLANGSTABIL es schaffen, mich so fast schon beunruhigend tief mit ihrer Musik zu treffen. Die schwer melancholischen Melodien, die kühle Elektronik und die immer durchschimmernde Aggressivität ergeben jedenfalls ein für mich emotional explosives Gemisch, das selbst in der Verbindung mit Hip-Hop ausnahmslos Wirkungstreffer erzielt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- shadowboy - the awakening
- pay with friendship
- cinecittà
- 1 of 100
- schattentanz
- arbeitstitel
- the bottom of your list
- end of us
- Gesang - Boris May
- Keys - Maurizio Blanco, Boris May
Interviews:
-
keine Interviews
Kommentare | |
Proggus
gepostet am: 19.02.2014 |
Es gibt auch "nicht subjektive" Reviews? Wo? |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 19.02.2014 |
Das sind bei mir meist die, in denen ich das Wort "ich" vermeide. ;) |